Der imposante Eichsler Mammutbaum
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim
Der Mammutbaum zählt zu den größten Pflanzen dieser Erde. Erstaunlich ist, dass dieser gigantische Baum auch in unserer Region zu finden ist. Der bekannteste ist der Mammutbaum von Eichsel, der zum größten beleuchteten Weihnachtsbaum von Deutschlands wurde.
Der Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum), im Englischen auch „Redwood“ genannt, ist ein imposantes Nadelgehölz. Das Solitärgehölz ist pflegeleicht, frosthart und anspruchslos. Im Sequoia-Nationalpark steht momentan der höchste lebende Mammutbaum mit 83,80 Metern. Erfreulich ist, dass auch im Landkreis Lörrach Mammutbäume heranwachsen. Sie erreichen jedoch nur Wuchshöhen von 25 bis 40 Metern. Der bekannteste ist der Eichsler Mammutbaum mit einer Höhe von 36,4 Metern. Der Baum steht in der Nähe der gotischen Kirche mit dem 48 m hohen imposanten Kirchturm (s. Foto).
Nach Überlieferung wurde der Baum 1902 von Anna Brugger und Lina Bernbach im damaligen Pfarrgarten gepflanzt. Die Frauen hatten Erfahrung mit dem Pflanzen von Bäumen und sammelten Seegras für Matratzen und Seile.
Der ehemalige Gymnasiallehrer Christian Wirth und ich waren im April 2024 am Baum und massen in Brusthöhe den Umfang des Stammes. Er betrug 5,5 Meter. Der Blick durch die dicken Äste in die Höhe war beeindruckend.
Der Mammutbaum auf dem Otto-Deisler-Platz wird in der Advents- und Weihnachtszeit mit 13200 LED`s erleuchtet. Die Beleuchtung wird ausschließlich mit Spenden und von Sponsoren finanziert. Die Idee dazu hatten im Jahr 2015 Sabine Gerspach und Claudia Maretti. Somit wurde er zum höchsten, frei wachsenden Weihnachtsbaum von Deutschland. „Wir sind froh, dass 2023 nach Corona- und Stromkrise die Beleuchtung wieder unter ganz normalen Bedingungen stattfinden konnte“, freute sich Ortsvorsteher Stefan Eckert.
Die Beleuchtung bleibst ständig am Baum. Die Beleuchtung und der Baum werden mit einer hohen Hebebühne von Baumpflegern überprüft und Reparaturen und Baumpflegemaßnahmen durchgeführt.
Der Baum ist krank
Der Baum ist jedoch krank. Trotz guter Pflege macht ihm ein Pilz zu schaffen. Ein Pilzbefall lässt sich besonders bei älteren Bäumen kaum verhindern. Christian Rung, Leiter der Stadtgärtnerei Rheinfelden, erklärte kürzlich, was zu tun sei, dem Baum zu helfen. So wird der Baum täglich mit Wasser versorgt (500 Liter) und Nährstoffe eingeblasen (Kosten: 1500 Euro). Im Sommer wird der Baum von einem Sachverständigen intensiv untersucht, der dann sicherlich noch weitere Pflegemassnahmen empfehlen wird. Es werden wohl die abgestorbenen Triebspitzen abgeschnitten.
Es ist bemerkenswert, dass Mitglieder des Ortschaftsrates und Bewohner von Eichsel die Massnahmen zur Erhaltung des Mammutbaumes für gut heissen. „Wir machen für den Baum, was wir können“, betonte Ortsvorsteher Stefan Eckert. Alle hoffen, dass es dem Baum bald wieder gut geht.
Literatur
Wunderle, Petra: „Eichsel tut alles für seinen Mammutbaum“. BZ vom 27. Juni 2025.
Scholz, Heinz: „Der Riese auf dem Dinkelberg“, BZ vom 8. August 2024.
Blog: „Eichsel auf dem Dinkelberg D: Suche nach den 3 Jungfrauen“:
Internet
www.rheinfelden.de
www.badische-zeitung.de
www.eichsler-weihnachtsbam.de
Hinweis auf weitere Blogs von Scholz Heinz
Die Brakel sind zutraulich und gefährdet
Noch nie eine so bizarre Buchengestalt gesehen
Bitterkräuter: Wohltat für Magen und Darm
Im prächtigen Garten der unzähligen Primeln
Auf zur Lourdesgrotte und zur Kleinen Utzenfluh
Rostgänse sind erfolgreiche Neubürger
Wird die mächtige Pappel Naturdenkmal?
Ganz schön viel los bei zehn Welpen
So werden Sie fit und leistungsfähig
Ruhebänke sind ein unverzichtbarer Erholungsort
Im Nebel auf dem Spürnasenpfad in Todtmoos
Schloss Beuggen und seine Baumveteranen
Blutreizker, Steinpilz und ein Riesenpilz
Foto-Blog: Pilze, Tollkirsche und ein Mäuschen