Textatelier
BLOG vom: 14.09.2009

Arnold Künzli einst: Die Schweiz und das radikale Umdenken

Autorin: Lislott Pfaff, Schriftstellerin, Liestal BL/CH
 
Beim Aufräumen gefunden: eine Buchbesprechung in der Basler Zeitung über das Werk des am 29.02.2008 verstorbenen Philosophieprofessors und Journalisten Arnold Künzli (erschienen 1988 im Genossenschaft Z-Verlag Basel) mit dem Titel „Es ist an der Zeit, radikal zu denken“. Ich habe mir das Buch antiquarisch beschaffen können und muss feststellen, dass sein Inhalt auch heute noch, nach mehr als 20 Jahren, hochaktuell ist. Das vom Autor als „Politisches Tagebuch“ bezeichnete Werk sollte meiner Meinung nach an unseren Schulen und Universitäten Pflichtlektüre sein.
 
Nachstehend ein paar Gedanken daraus:
 
Die Probleme, die wir heute im Staat, in der Gesellschaft und in der Welt zu lösen haben, sind so komplex geworden, dass ein blosses Kurieren der Symptome nur immer tiefer in die Sackgasse unserer Zivilisation führt. Aber die Voraussetzung einer Umkehr scheint mir die Notwendigkeit in die Einsicht eines radikalen, bis zu den Wurzeln vordringenden Denkens zu sein, das sich nicht durch die Interessen der Mächtigen und deren Ideologien verwirren, verführen und verdrehen lässt, sondern das Wohl der Gesamtheit mit ihren Schwächen, das künftiger Generationen und auch das der Natur als Verpflichtung empfindet.“
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„Memento zur Katastrophe von Schweizerhalle: Krisenmanagement ist das Alibi für die Angst vor der Einsicht, dass das System (unter System versteht der Autor das Ganze unserer modernen Zivilisation) als solches lebensbedrohend krank ist. Das Krisenmanagement bereitet nur die nächste Krise vor, weil ihm die Courage fehlt, radikal die Ursachen aufzudecken…Das Massvolle ist in unserer Katastrophensituation eine Ideologie zur Tarnung der Unmässigkeit der Katastrophe… der Katastrophe unserer Zivilisation, die sich als nekrophiler nuklearer Overkill, als selbstmörderischer Raubbau an den Naturreserven, als rücksichtslose Umweltzerstörung, als psychotischer Zwang zum permanenten Wirtschaftswachstum, als primitive Konsumgier, als perverser Traum von einem genmanipulierten Paradies, als totale Technisierung unserer Lebenswelt,um nur dies zu nennen, manifestiert.“
 
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