Textatelier
BLOG vom: 14.02.2013

Missstände: Todkrankes englisches Gesundheitswesen

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
Es ist bedenklich, wie viele englische Spitäler aus der Viktorianischen Zeit an Friedhöfe grenzen. Dies fiel mir auf, als ich mich erstmals in London aufhielt. Jetzt werden mehr und mehr NHS-(National Health Service-)Spitäler bezichtigt, die Kranken arg vernachlässigt zu haben – besonders betagte Leute. Einige mussten ihren Durst vom Wasser aus Blumenvasen stillen; andere lagen in ihrem Kot in den Betten. Auch mit der post-operativen Pflege war es kümmerlich bestellt: Schmerzlindernde Medikamente liessen auf sich warten …
 
Wie kommt es zu solchen Missständen? Das Pflegepersonal, mangelhaft geschult und schlecht entlöhnt, vernachlässigt die Bettlägrigen und hat damit manchen Tod von alten Leuten verursacht oder beschleunigt. Die Ärzte sind überlastet. Die Leitung der Krankenhäuser scheint einzig auf Sparmassnehmen erpicht zu sein und treibt den Personalabbau voran. Selbst die elementare Hygiene wird vernachlässigt. Folglich fordern Viren ebenfalls vermeidbare Todesopfer. Immer wieder erfährt man aus der Presse, dass auch in Altersheimen einquartierte Leute entwürdigend behandelt werden. Unter Kostendruck werden zudem Notfallstationen kurzerhand geschlossen. Kritik seitens der Angehörigen wird schnöde ignoriert.
 
Gewiss werden alte Leute immer älter. Dabei wird vergessen, dass sie während ihren Arbeitsjahren kumulativ viel Steuern und Krankenkassenbeiträge entrichtet haben. Immer wieder preisen die für das Gesundheitswesen zuständigen Instanzen den englischen Wohlfahrtsstaat als Vorbild für die westliche Welt. Tatsache ist: Das Gesundheitswesen in England hinkt im Vergleich zu Skandinavien, Deutschland, Frankreich – und ganz besonders auch verglichen mit der Schweiz – arg hintenan. England kann bestenfalls als Vorbild für die USA hinhalten, wo mittellose kranke Leute von Spitälern abgewiesen werden.
*
Der Spendewille der englischen Bevölkerung für wohltätige Zwecke ist beispielhaft. Am 15. Februar 2013 wird der „Red Nose Day“, von der BBC 1 am Weihnachtstag 1985 lanciert, gefeiert, der mit viel Spass und Possen verbunden ist. Die Spenden bezwecken, Armut und soziale Ungerechtigkeit in Afrika und England zu mildern.
 
Wo der Staat versagt, springen die Bürger ein. Das ist viel wirksamer als Untersuchungskommissionen einzuberufen, die Zeit und Geld verschlingen und wenig ausrichten.
 
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